Eine Diskrepanz tauchte bei der Auseinandersetzung auf: Als Sinn bezeichnen wir eine bestimmte Wahrnehmungsmöglichkeit bzw. ein Organ (z.B. Sehsinn / Auge) und benutzen das Wort auch, um auf einen geistigen Inhalt / innere Ordnung hinzuweisen. So u.a. bei der Sinnsuche, dem Sinn des Lebens, oder „das ist sinnvoll“. Beide – Wahrnehmung und Sinnsuche – entstammen einem inneren Trieb, die Welt um uns zu erkennen.
Wir sprachen über Kleinstlebewesen, welche über weniger Sinne verfügen (z.B. bestimmte Würmer einzig über Tastsinn) als wir Menschen, und auch potentielle höhere, noch nicht entwickelten Sinne und kamen darauf, dass a) je mehr Sinne wir haben, wir ein umso vollständigeres Bild der Wirklichkeit erhalten und b) mit der Entwicklung der (höheren) Sinne nähern wir uns immer mehr dem Sinn / Inhalt auf geistiger Ebene an. Das führte dann zur gesuchten Verbindung zwischen Wahrnehmungssinn und inhaltlichem Sinn – es geht bei beiden um die Erkenntnis der Wirklichkeit.
Am Ende stand dann dieser Vorschlag einer Definition:
Sinn ist Wahrnehmungsorgan und Trieb zugleich. Im Tier lebt sich dieser Trieb in den Instinkten aus. Im Menschen soll er veredelt werden im Streben nach Erkenntnis der Wirklichkeit.
PS: Tiere haben Sinne, aber keinen Erkenntnistrieb . Daher die Unterscheidung.
